ÖVP-Kameradschaft Steiermark der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich

Geschichte des Vereins

Der KZ-Verband als ursprünglich direkt nach dem Krieg gegründete Opferorganisation aller politischen Richtungen wurde am 8. März 1948 behördlich aufgelöst. So entstanden auf Seiten der Anhänger der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) die KPV und auf Seiten der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) der Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus. Der ehemalige KZ-Verband blieb – nunmehr mit kommunistischem Schwerpunkt – weiter bestehen. In den Bundesländern wurden jeweils eigene Landesorganisationen gegründet, so auch die KPV-Steiermark.


Heute betätigt sich die KPV-Steiermark als Teilnehmerin und Organisatorin bei der Durchführung von Gedenkfahrten, Studienreisen und Veranstalter bzw. inhaltlicher Unterstützer von Ausstellungen. Durch die Aktivitäten der KPV-Steiermark wurden im Laufe der Jahre wichtige gesellschaftspolitische Zielsetzungen im Zusammenhang der Jugendaufklärung und Gewaltprävention erreicht. So konnte vor allem eine weitere Stärkung der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit durch Entsendung von Mitgliedern in die Opferfürsorgekommission im Sozialministerium und in die Rentenkommission erwirkt werden. Seit der Jahrtausendwende wurden eine Reihe von Schulvorträgen durchgeführt und ein Kooperationsnetzwerk mit dem Bildungswesen in der Steiermark aufgebaut. Die KPV-Steiermark sieht ihre Aufgabe außerdem in der Sammlung von Dokumenten, die den großen Anteil Österreichs am Befreiungskampf Europas und der NS-Herrschaft bezeugen sollen sowie in der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Rolle des bürgerlichen Widerstands. Daran anküpfend wurden wiederholt  Diplomarbeiten betreut und Studien unterstützt, die sich speziell mit dem bürgerlichen Widerstand während der NS-Zeit auseinandersetzten. In diesem Zusammenhang vertritt die KPV-Steiermark die Opferthese.


Neben den Gedenkfahrten und Studienreisen, die auf Bundesebene durchgeführt werden, darunter Fahrten nach Auschwitz oder Dachau, hat die KPV-Steiermark fortwährend eigene Aktivitäten in diesem Bereich gesetzt und im Zuge dessen Gedenkstätten wie Mauthausen und diverse Außenlager, darunter Aflenz bei Leibnitz, Ebensee oder das ehemaliger Lager am Loiblpass besucht. 2010 fand eine gemeinsame Studienreise der KPV-Steiermark mit dem Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus Steiermark nach Israel statt, an der auch Vertreter der steirischen Politik teilnahmen. Höhepunkt dieser Reise war der Besuch des internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem.


Über diese Aufklärungsaktivitäten hinaus  gibt es regelmäßige Gedenktermine in den einzelnen Bundesländern. Die bundesweite Gesamtleitung obliegt dabei einem Kuratorium, in den Bundesländern fungieren die jeweiligen Landesverbände. In Wien findet jährlich um den 12. März im Gedenken an die Opfer des Krieges und des NS-Regimes eine Heilige Messe in der Michaelerkirche statt. Anschließend wird das Philipphofgedenken auf dem Albertinaplatz begangen, um des schwersten Luftangriffs der Alliierten am 12. März 1945 zu gedenken, bei dem der Philipphof in sich zusammenstürzte und im darunter befindlichen Luftschutzkeller weit über 300 Menschen begraben wurden. In der Steiermark findet jährlich wiederkehrend am 1.11. gemeinsam mit den anderen Opferverbäden eine Gedenkfeier im Straflandesgericht Graz statt.